BAFIN

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

BaFin ist die Abkürzung für die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Selbige ist eine rechtsfähige Bundesanstalt des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main sowie Bonn.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde am 1.Mai 2002 gegründet. Anlass dafür war das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung verabschiedete Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz (FinDAG), durch welches die drei früheren Bundesaufsichtsämter für das Kreditwesen (BAKred), den Wertpapierhandel (BAWe) und das Versicherungswesen (BAV) zusammengelegt werden sollten, um Kompetenzüberschneidungen zu verhindern.

Die Behördenleitung obliegt seit Gründung der BaFin dem 63-jährigen Rechtswissenschaftler und früheren Präsidenten des BAKred Jochen Sanio. Diesem steht seit April 2008 ein vierköpfiges Direktorium zu Seite. Jeder der vier Exekutivdirektoren führt einen Geschäftsbereich der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in eigener Verantwortung. Derzeit existieren die Geschäftsbereiche Wertpapieraufsicht, Bankenaufsicht, Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht und Querschnittsaufgaben/Innere Verwaltung. Momentan beschäftigt die BaFin etwa 1830 Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel in Bonn und ein Drittel in Frankfurt am Main arbeiten. Der Etat der Behörde liegt für das Jahr 2010 bei 143 Millionen Euro. Sämtliche Ausgaben deckt die BaFin durch eigene Einnahmen, so dass sie keine Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt benötigt.

Funktion der BAFIN

Nach eigenen Angaben will die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Allfinanzaufsicht für einen der weltweit bedeutendsten Finanz- und Kapitalmärkte sein. Ihr obliegt die Aufsicht über Banken, Finanzdienstleiter, Versicherungen und den Handel mit Wertpapieren in der Bundesrepublik Deutschland. Ziel ist die Sicherung der Funktionsfähigkeit, Stabilität und Integrität des Finanzmarktes. Die Behörde ist für Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen zuständig, so dass sie durch die Finanzmarktaufsicht auch eine wichtige Funktion des Verbraucherschutzes erfüllt. So können die Bürger beispielsweise Beschwerden über ein Verbrauchertelefon an die Bundesanstalt richten. Anfang 2010 beaufsichtigte die BaFin etwa 2000 Banken, 710 Finanzdienstleister, 620 Versicherungen, 28 Pensionsfonds, 6000 Inlandsfonds und 73 Kapitalanlagegesellschaften.

Eine wichtige Aufgabe der BaFin ist auch die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der Banken in Deutschland. Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise im Jahr 2009 wurde der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht teilweise vorgeworfen im Bereich der Solvenzaufsicht versagt zu haben. Dies hat bislang jedoch nicht zu Umstrukturierungen oder neuen gesetzlichen Grundlagen geführt. Über die Kontrolle des nationalen Finanzmarktes hinaus wirkt die BaFin auch in zahlreichen europäischen und internationalen Gremien mit. Dabei möchte sie das Ziel erreichen, einen einheitlichen europäischen Finanzmarkt, sowie weltweite Aufsichtsstandards zu schaffen.

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