Dispositionskredit

Was ist eine Dispositionskredit?

Dispositionskredit

Der Dispositionskredit wird im Volksmund Dispo oder Dispokredit genannt. Es handelt sich um einen von der Bank eingeräumten Überziehungskredit auf dem Girokonto, mit dem der Bankkunde an jedem beliebigen Tag unkompliziert und ohne Antrag größere Abhebungen tätigen kann, die seinen üblichen Finanzspielraum überschreiten. Für die erneute Deckung seines Girokontos ist der Kontoinhaber selbst verantwortlich. Man erwartet von ihm, dass er binnen absehbarer Zeit das Konto wieder ausgleicht.

Die geduldete Kontoüberziehung ist kein Dispositionskredit

Den Dispositionskredit gibt es erst seit 1968 und er wird nur Privatpersonen eingeräumt. Der Betrag der möglichen Überziehung wird seitens der Bank festgelegt. Als Bemessungsgrundlage dienen in der Regel die regelmäßigen Einkünfte des Bankkunden. Neue Bankkunden erhalten meistens keinen Dispositionskredit. Sie müssen die Deckung ihres Girokontos zu jeder Zeit gewährleisten. Fallen Sie durch ständige unerlaubte Überziehungen des Kontos auf, können Sie einen Dispositionskredit beantragen. Die geduldete Kontoüberziehung bedeutet nämlich etwas anderes, als ein seitens der Bank eingeräumter Dispositionskredit, der das Überziehen in einem bestimmten Umfang erlaubt. Dafür kassiert die Bank in bestimmter Höhe Überziehungszinsen, aber nur über die tatsächliche Nutzung, nicht über die insgesamt eingeräumte Summe. Ein Dispositionskredit über 5000 Euro verpflichtet einen nicht, jemals die gesamte Summe oder auch nur Teile davon zu überziehen, aber er würde es zu jeder Zeit ermöglichen!

Die Arten des Dispokredits

Der Überziehungskredit ist also eine Art des unbefristete Kontokorrentkredits. Es ist ein Verbraucherdarlehensvertrag, der außer Zinsen nichts kosten darf. Bei den Banken findet man heute zwei Arten von Dispositionskredit. Entweder erklärt die Bank schriftlich, dass dem Kunden ein Überziehungskredit auf dem Girokonto über eine bestimmte Summe eingeräumt wurde oder der eingeräumte Dispositionskredit erscheint lediglich als Summe auf dem Kontoauszug. Diese genügt, um die betreffende Summe jederzeit in Anspruch zu nehmen. Tut man das, kommt automatisch ein Darlehensvertrag zu Stande. Bis zur genannten Kreditlinie erlaubt die Bank Zahlungen und Abbuchungen.

Kontoausgleich durch billigeren Ratenkredit

Solange regelmäßige Zahlungseingänge eintreffen, entsteht für Banken kein Problem, selbst dann nicht, wenn die Kreditlinie längere Zeit voll ausgenutzt wird. Kann man absehen, dass einem die Abzahlung des Überzeihungskredits schwer fällt, sollte man den Kontoausgleich durch einen billigeren Ratenkredit erwägen. Brenzlig wird es , wenn die Einnahmen ausfallen oder die zur Verfügung gestellte Kreditlinie überzogen wird. Da für diese Form des Kredits keine anderen Sicherheiten als regelmäßige Einnahmen verlangt wurden, kann die Bank bei mangelnder Information seitens des Kunden den Überziehungskredit ordnungsgemäß oder unter besonderen Bedingungen wie einer Zwangsvollstreckung auch fristlos kündigen. Im zweiten Fall werden die geschuldeten Beträge mit sofortiger Wirkung fällig, im ersten erst nach 30 Tagen.